Bemerkenswert

Schreibroutine – Teil 2

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Der Bozen-Krimi im Raetiaverlag: Das Gefühl, am richtigen Ort angekommen zu sein.

Wir machen einen Zeitsprung ins Jahr 2021. Ich hatte bereits ein Buch veröffentlicht, es lag und liegt in den Buchhandlungen aus. Mit Edition Raetia hatte ich mich auf ein Buchprojekt geeinigt, dann kam die wunderbare Anfrage, die Reihe der Bozen-Krimis zu übernehmen, sprich, die Drehbücher in handliche Romane zu verwandeln. Das Rezept dafür: Es muss draußen dunkel sein (das braucht die Dark, sonst hieße sie nicht so), die richtige Playlist (ja, ich gebe es an dieser Stelle zu: ich habe mir Spotify noch immer nicht heruntergeladen sondern benutze Youtube, so richtig retro), ein wenig Kerzenlicht (wie altmodisch und gefährlich!) und… nein, keine Feder mit Tinte, sondern einen PC mit Officepaket. All dies führt in den besten Fällen zur richtigen Schreibstimmung. Nun nehme man das Drehbuch mit den Dialogen und Regieanweisungen und formuliere es so, dass es zu einem Fließtext wird.

Wenn man frische Luft braucht, lohnen sich Ausflüge an die Drehorte. Der Bozen-Krimi ist ja bekanntlich ein Zusammenschnitt vieler schöner Südtiroler Ortschaften, die man jederzeit besichtigen kann. Bei „Verspieltes Glück“ habe ich mich in Meran, Langfenn und in Eppan umgesehen, die Luft dort eingeatmet, die Geräusche und Gerüche verinnerlicht, Fotos gemacht, die Eindrücke mit nach Hause genommen und dort zu Papier gebracht. Manchmal in wenigen Zeilen, manchmal wurden daraus sogar zusätzliche Kapitel.

Dann die Sache mit den Charakteren, die die Schauspieler verkörpern. Immerhin haben wir es mit dem Bozen-Krimi zu tun, da sind Chiara Schoras, Gabriel Raab, Hanspeter Müller-Drossaart, Stefano Bernardin und viele weitere Größen der Filmbranche beteiligt. Sie sind Polizisten, Ermittler, Bösewichte, zeigen Freude, Traurigkeit, Schwäche, Stärke, Macht und Ohnmacht: All dies musste in den Roman mit hinein. Ich musste diese Menschen, die sie darstellen, kennenlernen, also sah ich mir die älteren Bozen-Krimis an und beobachtete ihre Entwicklung. Ein direktes Treffen mit den Schauspielern am Set hingegen habe ich vermieden. Nicht, weil es mich nicht interessiert hätte, aber ich wollte ihnen gegenüber neutral bleiben. Und außerdem: Sie sahen mir beim Schreiben ja auch nicht über die Schulter 😉.

Noch drei kleine Gänsehautmomente, die ich euch keinesfalls vorenthalten möchte: Der erste kam zwei Wochen vor der Veröffentlichung zustande, als Felix, Projektleiter der Edition Raetia, mir das Büchlein mit einem Lächeln in die Hand drückte und ich mit dem Team anstoßen durfte. Der zweite, als ich den Bozen-Krimi dann im Fernsehen verfolgte, und bereits alle Details des Films kannte. Und der dritte, als ich den Roman leibhaftig in der Buchhandlung entdeckte. Und da behaupte mal noch einer, Bücher seien nichts Aufregendes!

Vielleicht habt ihr ja jetzt auch Lust, euch auf eine „kriminelle“ Reise durch Südtirol zu begeben?

Viel Spaß dabei wünscht euch: Eure Simone.

Schreibroutine – Teil 1

Lange, lange ist es her… ein Bild aus dem Jahre 2013.

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Zu den Fragen

Wann hat das eigentlich mit dem Schreiben bei dir angefangen?

Wie schreibst du?

möchte ich in den nächsten Podcasts ein bisschen aus meinem Federmäppchen plaudern. Ein Nähkästchen besitze ich nämlich leider nicht.

Zu ersten Frage. Nun, „das mit dem Schreiben“ muss so etwa in meinem sechsten Lebensjahr begonnen haben, als man es für sinnvoll erachtete, mich zur Schule zu schicken. Man brachte mir einen Buchstaben nach dem anderen bei und bald konnte ich daraus erste Worte und dann sogar Sätze bilden 😊. Scherz beiseite, diese Schinderei haben wohl die meisten von uns mitgemacht. Also, Hand aufs Herz: Die ersten Kurzgeschichten habe ich bereits im süßen Alter von etwa vierzehn Jahren verfasst, als ich mich unsterblich in einen Kerl verliebt hatte. Ich habe ihm die heftigsten Liebesdramen gewidmet, schade nur, dass er es nie mitbekommen hat und ich zu schüchtern war, sie ihm zu unterbreiten.

Mit dem Studium wurde das emotionale Schreiben dann weniger und ich konzentrierte mich auf technische Texte. In sechs Unijahren erlernte ich das Übersetzen italienischer und französischer Rechtstexte, Bedienungsanleitungen, Zeitungsartikel usw. Gleich nach dem Studium verschlug es mich nach Südtirol, wo ich dann meine Berufung zum Beruf machte.

Vor knapp zehn Jahren holte mich das kreative Schreiben allerdings wieder ein. Es war im Oktober 2013, als ich in einer einsamen Stunde plötzliche Lust auf eine Lovestory verspürte und dieser auch nachgab. Der ersten Liebesgeschichte folgte eine zweite, daraus wurden so viele, dass es tatsächlich für ein kleines Taschenbuch reichte. Doch was tun mit einem Manuskript, an dem eigentlich keiner so recht interessiert ist? Klar: Selfpublishing war angesagt. Ich muss allerdings sagen, dass dies ein nicht besonders lohnender Knochenjob war, den ich bald wieder hinschmiss.

Es war also an der Zeit, die Strategie zu ändern. Ich versuchte zunächst, den Buchmarkt als solches zu verstehen und merkte bald, dass Autoren ohne Verlag überhaupt keine Chance haben. Dann gab es da noch Agenten, die sich für viel Geld darum kümmerten, dass das eigene Manuskript irgendwo angenommen wird. Auch hier galt: no money, no chance. Und money hatte ich zu jener Zeit echt so gar keins. Also versuchte ich es auf bei regionalen Verlagen und wurde tatsächlich angenommen.

Und in der nächsten Ausgabe erzähle ich euch dann, wie „das mit dem Schreiben“ tatsächlich funktioniert.

Bis bald,

Eure Simone.

Bemerkenswert

Nur ein paar Worte zum Bozen Krimi, so schwer kann das doch nicht sein …

Ein paar persönliche Worte, meinte mein Projektleiter, wären doch ganz nett, da freuen sich die Leser:innen ganz bestimmt. Ja klar, antwortete ich, mach ich gerne. In diesem Moment wusste ich allerdings noch nicht, wie schwierig es sein würde, diese auch zu finden.

Wo soll ich anfangen? Nun, die Sache mit dem Bozen-Krimi begann eigentlich mit einer gewaltigen Überraschung vor genau einem Jahr. Ich war, glaube ich, gerade damit beschäftigt, die Wohnung zu putzen, als – pling – eine E-Mail hereinkam. Absender war die Edition Raetia, mit der ich mich gerade erst zur Besprechung eines neuen Krimiprojektes getroffen hatte.

Ich öffnete die Post und musste mich erstmal setzen: Da öffnet sich ein neues Krimifenster, schrieb mir der Verleger. Hätten Sie Lust (ja, damals haben wir uns noch förmlich gesiezt), die kommenden Bozen-Krimi-Drehbücher in Romane zu verwandeln? Ich prüfte noch einmal das Datum, nein, wir hatten März, es war also kein Aprilscherz. Ich schrie: „Jaaaaa!“ Ich schrieb: „Ja.“ Mein Glück über dieses grandiose Angebot konnte ich noch lange Zeit nicht fassen.

Es folgte ein schreibintensives Jahr. Nicht nur der eigene Krimi musste fertig werden, sondern auch zwei Folgen der Bozen-Krimis, die 2022 in der ARD ausgestrahlt werden würden. Die Arbeit bestand darin, aus den bereits vorliegenden Drehbüchern Romane zu schreiben, mich in die Darsteller:innen der Fernsehserie hineinzuversetzen, mir die Schauplätze anzusehen und viel Südtiroler Flair in die Handlung zu bringen. Die enge und vertraute Zusammenarbeit mit Felix Obermair von der Edition Raetia, den ich an dieser Stelle unbedingt namentlich nennen möchte, verwandelte diesen Arbeitsberg in ein dynamisches, interessantes und bereicherndes Projekt.

Und nun ist es endlich soweit: Das Manuskript des Bozen-Krimis „Verspieltes Glück“ wurde korrigiert, gelayoutet, gedruckt, mit einem wunderschönen Cover versehen und liegt ab heute in den Buchhandlungen auf. Und wenn ihr zufällig schon in die Fernsehzeitung geschaut habt, habt ihr vielleicht auch entdeckt, dass genau heute Abend um 20:15 Uhr die gleichnamige TV-Folge in der ARD zu sehen ist. Worum es geht? Um einen erstochenen Holzschnitzer, komplizierte Familienbande, verzweifelte Mütter und einen Schlag gegen die Mafia, bei dem über Leichen gegangen wird. Kein leichter Fall für Sonja Schwarz und ihre Kollegen Kerschbaumer Junior und Senior.

Der Holzschnitzer Vitus Höllrigl liegt erstochen in seiner
Werkstatt. Doch offenbar hat noch jemand versucht, ihn
zu retten. Also Mord im Affekt?
Kommissarin Sonja Schwarz und ihr Kollege Jonas Kerschbau-
mer müssen nicht lange nach Verdächtigen suchen, denn durch
seine Spielsucht brachte Höllrigl viele gegen sich auf. Beim Ho-
telier Staffler hatte der Ermordete hohe Schulden.
Privat entfremdet sich Sonja immer mehr von Riccardo Riello,
da dieser bereit ist, sehr weit – für Sonja zu weit – zu gehen, um
den entscheidenden Schlag gegen den Mafiaboss Lagagna zu
führen.

Angenehmes Lauschen, einen spannenden Fernsehabend und eine gute Lektüre wünscht euch: Eure Simone. 

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